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Therapie mit Magneten – Märchen oder Realität?


Eine Therapie mit Magneten erscheint nicht nur Laien unerklärlich, auch so mancher Fachmann zweifelt sie an. Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten werden aber schon seit Jahrtausenden durch Magnete beeinflusst, so dass einige grundsätzlich Gedanken darüber lohnen können.

Die Lektüre alter medizinischer Abhandlungen zur Magnettherapie ist ausgesprochen spannend. Zweifellos waren es Magnetbrocken aus Lavagestein, die den ersten Anwendern durch Auflegen auf Wunden und bei Schmerzen Erleichterung verschafften. Bereits Thales von Milet (ca. 639 – 545 v.Chr.) und Aristoteles (384 – 322 v.Chr.) beschrieben Magnetheilverfahren.

Einen entscheidenden Durchbruch der Magnettherapie wurde durch den vor 200 Jahren praktizierenden Arzt Franz Anton Mesmer (1734-1815) erreicht. Er legte sei-nen Patienten Magnete auf, was zu einer deutlichen Besserung vieler Krankheitsverläufe führte. Die Neider verfolgten Mesmers Erfolge ungläubig und erreichen schließlich sogar ein Berufsverbot. Jahrzehnte später schrieb der große Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860), der sich mit Mesmers Lehre beschäftigte: „Wer den Magnetismus leugnet, ist nicht ungläubig, sondern unwissend zu nennen“.

Ein Durchbruch mit der Magnetbehandlung kam erst in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, als aus Russland Berichte über eine Moskauer Wunderheilerin in den Westen drangen. Die als „Dschuna“ bekannte Frau behandelte die gesamte russische Führungsspitze und erhielt Zuweisungen von renommierten Klinikchefs, die ihr eine außergewöhnliche Heilungskraft attestierten. Russische Forscher entwickelten über die Magnetheilerfolge dieser Therapeutin die Theorie, dass alle lebenden Organismen ein integrales System geladener Elementarteilchen besitzen, welches durch elektrische und magnetische Kräfte beeinflussbar sei. Dieses System nannte man „Bioplasma“.

Zur gleichen Zeit wurden in den USA Magnetpflaster und Magnethalsbänder modern, die schon seit langer Zeit speziell im fernen Osten Tradition besitzen. Man verwendete sie insbesondere bei Migräne und rheumatischen sowie bei Muskelschmerzen. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass solche Magnetpflaster tatsächlich eine Schmerzreduktion zeigen. Ich selbst habe vor etwa 14 Jahren als Chefarzt einer Rehaklinik eine randomisierte (nach dem Zufallsprinzip) Doppelblindstudie mit Schmerzmagnetpflastern durchgeführt und konnte feststellen, dass bei bestimmten schmerzhaften Funktionsstörungen tatsächlich ein schmerzstillender Effekt zu erzielen war.

Wie lässt sich die Wirkung der Magnettherapie erklären?

Aus der Kernphysik weiß man, dass Atomkerne bei Körpertemperatur eine Eigen-schwingung von 1.022/sec. (Hertz) aufweisen. Moleküle haben eine Schwingungs-frequenz von 109 Hertz, eine Zelle immerhin noch eine Eigenschwingung von 103 Hertz.

Das natürliche Magnetfeld der Erde mit einer Polausrichtung von Nord nach Süd wird durch senkrechte Magnetfeldlinien (Schumannfelder) gekreuzt, die vom Äquator abbiegen und bis in die Ionosphäre (äußere Hülle der Erdatmosphäre in einer Höhe von 80 – 800 km) reichen.
Bekannt ist, dass alle Lebewesen eine biologische Abhängigkeit vom Erdmagnetismus besitzen. Bei Versuchsmäusen kam es nach Beseitigung des Erdmagnetfeldes nach kurzer Zeit zu erheblichen gesundheitlichen Störungen, die schließlich zum Tod führen.

Interessant erscheint in diesem Zusammenhang die wissenschaftliche Feststellung, dass die Magnetstärke der Erde in den letzten Jahrhunderten erkennbar abgenommen hat. In nicht all zu ferner Zeit würde sich demnach die Polumkehr von plus nach minus in der Erdachse einstellen, wie schon früher in der Erdgeschichte. Forscher gehen davon aus, dass die nachlassende Magnetkraft der Erde möglicherweise für die Zunahme von „Zivilisationskrankheiten“ verantwortlich sei. Sie sehen den körperlichen Gleichgewichtszustand (Gesundheit) in Relation zu dem Gitternetz der umge-benden biomagnetischen Kräfte im Sinne einer Resonanzbeeinflussung. Schon die frühen chinesischen Dynastien hatten ähnliche Vorstellungen. Aus ihrer Zeit entstammt die Vorschrift, alle Wohngebäude nach magnetischen Fließrichtungen hin zu orientieren, um das körperliche Gleichgewicht zu erhalten (Feng Shui, kaiserlicher Architekt, wurde mit der Durchsetzung dieses Dekrets beauftragt).

Ein kleiner permanenter Magnet in einem Magnetpflaster besitzt immerhin eine Magnetkraft von 700 Gaus (die Erdmagnetfeldstärke hat nur 0,5 Gaus!). Die Forschungsergebnisse der letzten Jahre mit Permanentmagneten haben drei Hauptwirkungen ergeben:

verstärke Sauerstoffnutzung des Gewebes
verstärkten Ionentransport durch die Zellmembran
Schmerzdämpfung, möglicherweise durch die Beeinflussung der Schaltstellen innerhalb der Nervenleitung.

Pflastermagneten zielten primär auf eine Schmerzreduktion oberflächlicher Areale, also insbesondere Muskelansatzschmerzen, rheumatische Muskelschmerzen, Kapselbandschmerzen und neuralgische (Nerven) Beschwerden. Durch Anbringen solcher Magnetpflaster an den Hauptschmerzort lassen sich die Schmerzen häufig verblüffend schnell verringern und in einigen Fällen auch völlig beseitigen. In der Sporttraumatologie, bei muskulären Dysbalancen und bei der Fibromyalgie konnten entsprechende Erfolge durch Studien belegt werden.

Auch zur zweiten Form der heute gängigen Magnettherapie, der pulsierenden Mag-netfeldtherapie (PMT), einige grundsätzliche physikalische Anmerkungen:

Der Altmeister der Magnetforschung, Prof. Ulrich Warnke, Universität des Saarlands, Saarbrücken, zeigte, dass alle Strukturen des Organismus einen Resonanzbereich für mechanische Schwingungen aufweisen. Um durch äußere Magnetkräfte diese Resonanz ansprechen zu können, benötigt man ein so genanntes Amplitudenfenster, das eine Auswahl an elektromagnetischen Spektren zur Stimulation der entsprechenden Eigenresonanz aufweist (bei 200 Hz wird z.B. die Eigenresonanz der Blutgefäße angesprochen, bei 3 Hz die Regenerationsfrequenz der lebenden Zellen, bei 10 Hz die Wetterfühligkeit und bei 15 Hz rheumatische Schmerzen).

Pulsierende Magnetfelder greifen in fehlerhafte Körperregulationen ein, die durch gestörte Magneteinflüsse hervorgerufen werden. Ernsthafte Magnetforscher sind sich heute einig, dass es tatsächlich ein Magnetfeld-Mangel-Syndrom gibt, das sich folgendermaßen äußert:

1. Allgemeine Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit
2. Geschwächtes Immunsystem (Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, etc.)
3. Verdauungs- und Kreislaufprobleme
4. Muskuläre Verspannungen der tonischen Muskeln
5. Konzentrationsmangel, Kopfschmerzen und Schwindel

Durch den Einsatz pulsierender Magnetfelder können die verloren gegangenen Körperregulationen wieder positiv beeinflusst werden. Der Einsatz solcher Magnetfelder, etwa in Magnetmatten, erzeugt ein reines magnetisches Gleichfeld von außerordentlicher Dichte und Gleichmäßigkeit, das dem Magnetfeld der Erde ähnlich ist.
Die unterschiedlichen Mattensysteme sind einander zwar ähnlich, weisen aber einige Besonderheiten auf. Netzbetriebene Magnetfeldsysteme bilden häufig ein eigenes Störfeldsystem, was kontraproduktiv wirkt. Der Hauptwirkmechanismus solcher Magnetfelder wirkt primär auf das vegetative Nervensystem und zeigt einen regulierenden und regenerierenden Einfluss auf den gesamten Organismus.

Besondere Indikationen sind hierbei aus der Orthopädie und Chirurgie:

Fibromyalgie-Syndrom
Erkrankungen der Knochen, Muskeln, Gelenke, Sehnen, Bänder
Osteoporose
Arthrose mit und ohne entzündliche Komponenten
Bandscheibenschäden, rheumatische Erkrankungen an Gelenksystemen
Beschleunigung von Frakturheilungen
Entzündliche Veränderungen der Wirbelgelenke (Morbus Bechterew)
Förderung von entzündlichen Veränderungen (Morbus Sudeck) und andere Wund-heilungsstörungen
Beschleunigung von Heilungen von Dekubitalgeschwüren
Schnellere Resorption von Blutergüssen und Lymphstauungen

Indikationen aus der Inneren Medizin:

Vielfache Formen der Durchblutungsstörungen der arteriellen Gefäße
Venöse Durchblutungsstörungen mit ihren Folgezuständen
Regulation von Blutdruckentgleisungen mit ihren Folgen
Erkrankung der Atmungsorgane (Asthma, Infektbronchitis, Emphysem)
Stoffwechselerkrankungen (Diabetes, Leber-, Fett- und Harnsäurestoffwechselstö-rungen)
Magen-Darm-Störungen (Gastritis, Obstipationen, Völlegefühl)
Allgemeine Immunschwäche

Erkrankungen aus der Neurologie:

Erkrankungen des peripheren Nervensystems
Extrapyramidale Erkrankungen (Morbus Parkinson)
Vegetative Funktionsstörungen (Schlafstörungen, Depressionen, Konzentrations-schwäche, chronisches Müdigkeitssyndrom)
Kopfschmerzen, Migräne

Indikationen aus der Gynäkologie/Urologie:

Menstruationsstörungen und -beschwerden
Chronische Entzündungen im kleinen Becken
Probleme nach Schwangerschaft und Operationen
Chronische Harninkontinenz
Sexuelle Beschwerden
Klimakterische Beschwerden
Chronische Prostatabeschwerden
Hämorrhoiden

Es muss aber betont werden, dass der Einsatz von Magnetmatten selbstverständlich die gezielte ärztliche Betreuung, eine medikamentöse Zusatzbehandlung und andere grundlegende Verfahren nicht ersetzen kann, sondern immer nur ein zusätzliches Therapieangebot darstellt. Der Einsatz von Magnetmatten kann und soll eine regelmäßige ärztliche Kontrolle nicht ersetzen.

Bei aller Skepsis ist festzustellen ist, dass Heilerfolge durch Studien an vielen Instituten so überzeugend sind, dass es keinen vernünftigen Grund gibt, an der Wirksamkeit der Magnettherapie generell zu zweifeln. Vieles deutet darauf hin, dass wir uns an der Schwelle zu einer neuen Therapieform befinden.

© 2013 Dr. med. Thomas Laser